Heimatbühne Pettneu


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INHALTSANGABE

SEELENZOLL 2009


INHALTSANGABE

Die Tragik Komödie spielt gegen Ende des zweiten Weltkrieges, in einem fiktiven Tiroler Ort im Stanzertal, namens Seelenzoll. Der in der Dorfbevölkerung als Angeber, Schuldenmacher und Weiberheld abgestempelte Brundl Garber, ist wieder einmal auf dem Weg ins Gasthaus. Um seine Schulden beim Wirt zu begleichen, will er aus dem Stall ein junges Ferkel entwenden, das aber seiner Schwägerin Wettl gehört. Wettl versucht ihn daran zu hindern, aber es gelingt ihr nicht. Weder von ihrem, vom Krieg traumatisierten, Alkohol kranken Mann Albert, der noch immer glaubt er sei in Russland an der Front, noch von ihrer Schwiegermutter Hedwig, mit der sie im ewigen Clinch lebt, kann sie Hilfe erwarten. Im Gasthaus angelangt, begleicht Brundl seine Schulden beim Wirt und bandelt mit der jungen Wirtstochter Anna an. Das missfällt dem Wirt, und er fordert ihn auf, das Gasthaus sofort zu verlassen. Gleichzeitig stürmen aufgeregt der Bürgermeister, und der dem Volkssturm angehörende Bruder von Wettl namens Michl in die Gaststube und verkünden, der Feind sei im Anmarsch. Große Aufregung herrscht jetzt, sind doch der Bürgermeister und der Bauer Lederer bekennende Nationalsozialisten und Michl will in seinem jugendlichen Fanatismus, mit einer alten Schrotflinte das Vaterland verteidigen und sich dem Feind entgegenstellen. Ein großes Tohuwabohu beginnt. Es ist aber nicht der Feind, sondern es sind ungarische Nazi Offiziere (die sog. Pfeilkreuzler), die (wie sich später herausstellt) Kisten, voll mit Gold und Juwelen, mittels Lastautos über den Arlbergpass in die Schweiz in Sicherheit bringen wollen. (Anmerkung: Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Ungarn wurde 800.000 Juden ihr sämtlicher Besitz abgenommen. Anschließend wurden sie deportiert und noch vor der Befreiung durch die Rote Armee, sind 600.000 von ihnen in Konzentrationslagern ums Leben gekommen). Als sie erfahren, dass der Arlbergpass unpassierbar und der Franzose schon vor Feldkirch steht, machen sie kehrt, vergraben die wertvolle Fracht in der Nähe einer Kapelle, um sie sich irgendwann später zu holen. Diese Aktion bleibt jedoch nicht unbemerkt. Wettl und ihr Mann Albert beobachten das Geschehen. Albert in seinem Wahn ist felsenfest davon überzeugt, dass sich in den Kisten, von der SS ermordete Russinnen mit ihren Kindern befänden. Wettl erklärt ihn für völlig verrückt. Um es ihr aber zu beweisen, gräbt Albert nach dem Verschwinden der Pfeilkreuzler, eine von den Kisten aus. Wegen der Naivität von Wettl und dem Wahn von Albert, bleibt der Fundort nicht länger geheim. Die Kisten werden von derFamilie Garber, dem Vater und dem Bruder von Wettl ausgegraben, abtransportiert und in einer Scheune versteckt. Trotz markanter Hinweise, dass es sich hier um ein blutiges Diebesgut handelt (blutverschmierte Eheringe mit israelitischen Namenszügen, gerissene Goldzähne usw), werden die Wertgegenstände nach und nach verschachert. Mittlerweile ist der 2. Weltkrieg zu Ende. Der Reichtum wird offen zur Schau gestellt, ganz zum Missfallen der hiesigen Bevölkerung. Neu eingekleidet und mit Gold und Juwelen behangen, lässt sich z.B. die Altbäuerin von einem Taxi durchs Dorf kutschieren und tätigt dabei den Ausspruch. „Wenn i wollt, könnt i `s gonze Dörfli kaffn!“ Nicht nur sie, sondern alle anderen Familienmitglieder, außer Albert, leben ab jetzt in Saus und Braus. Doch für wie lange, ist doch der Franzose einmarschiert?

Stefan Hellbert



© 2009 Heimatbühne Pettneu - last update: 06-08-2009

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